
Bereits zum zweiten Mal schlugen die 40 interessierten Schachkinder sowie sieben Lehrkräfte bzw. Betreuer die Zelte in der Jugendherberge Mirow auf. Zumindest im übertragenen Sinn, wählten wir dann doch lieber die Variante festes Gebäude. Der nachfolgende Text berichtet über einige Aspekte der Woche.
Montag, 07.07.2025 – Die Anreise mittels ORP-Bus verlief problemfrei, auch konnten wir gegen 09.30 Uhr sofort unsere Zimmer beziehen, die Seminarräume herrichten sowie das Gelände erkunden. Direkt nach dem Mittag standen zwei längere Trainingseinheiten (Themen u.a. Stellungsbeurteilung, Eröffnungen und Endspiele) an, die sich bis in den frühen Abend hinzogen. Erste Kinder absolvierten bereits erste Prüfungsaufgaben, andere spielten Tischtennis in allen bekannten und unbekannten Varianten. Nach dem Abendbrot folgte dann das siebenrundige Blitzschachturnier. Drei Kinder wiesen am Ende sechs Zähler auf. Hannah (6b) siegte aufgrund des besseren “Torverhältnisses” vor Buddi (6a) und Cedric (5b).
Dienstag, 08.07.2025 – Schachlager am zweiten Tag beginnen traditionell mit Frühsport. Am Abend zuvor hatte Herr Jäkel die Laufstrecke bereits einem ergiebigen Test unterzogen, nun galt es gegen 06.30 Uhr zunächst, den Weg im Spaziergangtempo zurückzulegen. Angekommen an der nächsten Siedlung (Niemannslust – sie hieß wirklich so) folgte dann der Startschuss – drei Viertklässler bildeten das Podest ab. Es folgte das vormittägliche Training, ehe das Mittag etwas früher eingenommen wurde. Dies war aufgrund des Weges von der Jugendherberge zum Mirower Bahnhof (3,6 km pro Strecke) sowie der Abfahrtszeit der Kleinseenbahn in Richtung des Weißen Sees vonnöten. Angekommen dort, die Zufahrt an sich dauerte nur 600 Sekunden, fanden wir eine wunderbare Badestelle, gerade im Vorjahr saniert, vor. Baden, Volleyball, Sandburgenbau, Fußball, Ball über die Schnurr – alles war möglich und wurde vielfältigst genutzt. Der ansässige Bademeister lobte nach ca. dreistündigem Aufenthalt unsere Gruppe, so viel Freundlichkeit und Höflichkeit hatte die Badeanstelle, die seit 1893 existiert, laut seiner Aussage noch nicht erlebt. Der Eintrag in die Lobesbücher waren gewiss. Als wir zurück in der Jugendhergebe kamen, folgte das Abendessen und schließlich das Mau-Mau-Turnier nach Zeit ohne (Bechliner) Dorfregeln. Die Insider wissen, was damit gemeint sein könnte. Riola (6b) hatte nach zehn Runden die wenigsten Strafkarten, dicht gefolgt von Jarno (5b).
Mittwoch, 09.07.2025 – Ohne Frühsport, aber mit der Igelvariante der Sizilianischen Verteidigung startete der Tag für die Aktiven. Auch die Trainingseinheiten im Bereich Taktik wurden intensiviert. Prüfungen wurden ebenso abgenommen wie auch vorher enorm viel geübt. Ebenso gelang es, das teilweise verhaltensauffällige Wetter (Lagerfeuer war aufgrund der Waldbrandwarnstufe 2 dennoch nicht möglich) hinter sich zulassen und den örtlichen Lebensmittelhandel mit einem Teil der Gruppe aufzusuchen. Der Abend wurde u.a. mit Handschach sowie “Hand & Brain-Schach” verbracht.
Donnerstag, 10.07.2025 – Um 06.45 Uhr erfolgte das freiwillige Wecken der Kinder bzgl. der Teilnahme am fakultativen Frühsport. Die Meinungen der Kinder dazu war eher verhalten. Nur zwei Minuten später waren dann alle wach, als plötzlich der Feueralarm in seiner fiesesten Lautstärke ansprang. Wirklich vorbildlichst waren alle 40 Kinder nach 1,5 Minuten, nahezu alle in Nachtbekleidung und ohne Schuhe, auf dem Sammelplatz. Ein fettes Lob! Andere Gruppen taten sich deutlich schwerer. Nach zehn Minuten fuhren dann auch die Feuerwehrfahrzeuge vor – ein Feuer war nicht auszumachen. Im Zimmer “Seeblick 4” hatte sich eine Fliege oder Mücke verirrt und den Weg in den Feuermelder gefunden, aber leider nicht zurück. Letztlich also ein Fehlalarm, der Frühsport fiel aus, das weitere Schlafen hatte sich aber auch erledigt. Das Schachtraining beschäftige dann insbesondere die Kinder, die noch nicht die erforderlichen Prüfungen abgelegt hatten. Ebenso gab es mehrere sehr fleißige Kinder, die auf 100 Prozent – sprich den ganzen Hefter – kommen wollten. Nachmittags wurde dann noch die Badestelle nebenan unsicher gemacht, ehe das Abschlussgrillen und die Nachtwanderung mit Leuchtballons stattfand. Um 23.20 Uhr waren wir zurück, es ging sofort ins Bett.
Freitag, 11.07.2025 – Frühstück, Zimmer aufräumen, Koffer packen, Auswertung der Woche inkl. Pokalübergabe. Um 09.48 Uhr ging es dann mit dem sehr pünktlichen Bus wieder gen Karli nach Neuruppin. Die Woche verging wie im Flug, im nächsten Jahr vom 15.-19.06.2026 führt uns das Schachlager dann auf eine Insel.